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Taufe

Das Sakrament der heiligen Taufe ist die grundlegende kirchliche Handlung, durch die die Getauften zu Gliedern am Leibe Christi berufen werden und ihre Mitgliedschaft in der Kirche begründet wird.“ So heißt es in der Lebensordnung unserer Kirche.

Die evangelische Kirche lädt Menschen jeden Alters zur Taufe ein.

Der Regelfall in unserer Kirche ist immer noch die Taufe im Säuglings- bzw. Kindesalter, für die sich Eltern und Paten entscheiden.

Dieser Entscheidung gehen Gedanken und Erfahrungen voraus.

Gerade ein neugeborenes Kind, sein Hineinwachsen in unsere Welt, führt vor Augen, wie hilflos und angewiesen wir Menschen in vielen Bereichen unseres Lebens sind. Das Wunder des Lebens lassen uns gerade kleine Kinder neu sehen.

Oft sind es solche Erfahrungen, die neben der „Tradition“ Eltern dazu bewegen, ihr Kind zur Taufe zu bringen, für sie zu danken und Gott um seinen Segen für das Kind zu bitten.

Das sind gute und wichtige Beweggründe, die sich auch aus dem Vertrauen speisen, dass Gottes „Ja“ zu uns Menschen allem menschlichen „Ja“ zu ihm vorausgeht.

Freilich bedeutet die Taufe noch viel mehr.

Die Taufe in der Form, in der sie uns bekannt ist, ist keine christliche „Erfindung“. Sie hat ihren Ursprung im antiken Judentum.

Menschen, die sich ihr unterzogen, zeigten damit an:

„Ich möchte einen Neubeginn in meiner Beziehung zu Gott und damit auch zu meinen Mitmenschen.“

Diesen Entschluss vollzogen sie zeichenhaft und nach außen sichtbar, indem sie in einem rituellen Taufbad symbolisch ihre Schuld abwuschen und als „reiner, neuer Mensch“ aus dem Wasser stiegen.

 Zur Zeit Jesu trat Johannes der Täufer auf. Am Fluss Jordan warb er für Umkehr und Neubeginn der Menschen in ihrer Beziehung zu Gott.

Auch Jesus gehörte zu den Menschen, die zu ihm kamen, um sich taufen zu lassen. Erst hieran schließt sich sein öffentliches Wirken an.

Nach Aussage des Neuen Testamentes hat Jesus selbst nicht getauft, wohl aber seine Jünger. Im Matthäus-Evangelium gibt er aber den Menschen, die sich in seine Nachfolge stellen, den Auftrag zur Taufe:

„Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Aus diesem sogenannten „Taufbefehl“ Jesu leitet sich die christliche Taufe ab.

In den ersten Jahrhunderten des Christentums wurden nur erwachsene Menschen getauft. Ihrer Taufe ging ein Taufunterricht voraus, in dem die Taufbewerber in den Grundlagen des christlichen Glaubens unterwiesen wurden.

Erst später bürgerte sich in der wachsenden Kirche auch die Säuglings- und Kleinkindertaufe immer mehr ein.

Sie hat die Erwachsenentaufe als den Regelfall verdrängt, auch wenn diese in unserer Zeit wieder an Bedeutung gewinnt.

Im Zusammenhang der Kindertaufe wächst Eltern und Pateneine verantwortungsvolle Rolle zu, sind sie es doch, die für das Kind eine Entscheidung treffen.

Diese Rolle gilt es im Interesse des Kindes und der Taufe zu bedenken.

Obwohl sie ein einmaliger Akt im Leben eines Menschen ist, markiert die Taufe kein zeitlich begrenztes Geschehen, sondern sie ist der Beginn eines Weges.

Sie steht für einen Bund zwischen Mensch und Gott, der nur durch seine Ausgestaltung ein lebendiger Bund sein kann.

Gottes „Ja“ zu diesem Bund geht allem menschlichen „Ja“ voraus, aber es wartet auf Antwort.

Diese Antwort geben Eltern und Paten stellvertretend für das Kind.

Auch in der Zeit nach der Taufe können nur Eltern und Paten dem heranwachsenden Kind durch ihre Wegbegleitung vermitteln, was mit ihrem „Ja“ zur Taufe begonnen hat. Sie sind quasi das Bindeglied zwischen dem Kind und Gott.

Menschen ab dem vollendeten 14. Lebensjahr gelten in Deutschland als uneingeschränkt religionsmündig.

Ungetaufte Jugendliche, die den Konfirmandenunterricht besuchen, erfahren in ihm ihren Taufunterricht, in dessen Verlauf bzw. an dessen Ende sie für sich entscheiden, ob sie getauft werden wollen.

Taufunterricht für Erwachsene bedeutet eine individuell vereinbarte Gesprächsreihe mit dem Pfarrer über die Fragen, die Sie bewegen und die zu den „Basics“ des christlichen Glaubens gehören. Die Teilnahme am Gottesdienst ergänzt diese Reihe und soll helfen, eine verantwortliche Entscheidung zu treffen.

Für Fragen rund um das Thema „Taufe“ stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung:

pfarrer(at)heimatgemeinde.de

oder 030 / 747 641 60

Pfarrer Claas Ehrhardt